Strecke Heide-Karolinenkoog

Die Bahnstrecke Heide—Hemmerwurth—Karolinenkoog

 

Die Bahnstrecke Karolinenkoog—Heide wurde zusammen mit der Bahnstrecke Heide—Neumünster(—Kiel) im Jahr 1877 in Betrieb genommen. Ein Jahr später kam die Stichstrecke nach Wesselburen (später weitergeführt nach Büsum) hinzu. 1886 wurde die Bahnstrecke von Karolinenkoog bis an die Eiderfähre verlängert. Erst zehn Jahre nach Eröffnung der Verbindung Karolinenkoog—Neumünster war Heide auch von Altona oder von Husum her per Eisenbahn erreichbar.

 

Schon Anfang des Zweiten Weltkrieg wurde der Fähranleger in Karolinenkoog Eiderfähre durch Bombentreffer zerstört. Ab 1942 fuhr die Deutsche Reichsbahn im Personenverkehr nur noch bis Hemmerwurth. Wann der Güterverkehr zwischen Karolinenkoog und Hemmerwurth eingestellt wurde, haben wir nicht in Erfahrung bringen können – das Einstelldatum für den Güterverkehr bis Hemmerwurth ist jedoch bekannt: 31.12. 1958.

 

Quelle: Das 1958-Projekt

 

Wie komme ich auf die Idee, eine Modul-Modell Anlage zu bauen, wo es das Vorbild schon seit fast 80 Jahren nicht mehr existiert?

Dafür gibt es 2 Gründe, einmal ist diese Location direkt in der Nähe, wo ich aufgewachsen bin. Als Kind war ich oft am alten Anleger und habe damals auch den Bau der Eiderbrücke miterlebt.

Zum 2. habe ich alte Bilder gescant und dabei ein Klassenfoto entdeckt, in welchem eine alte Landkarte zu sehen war, wo die Bahnstrecke eingezeichnet war.

<< Hier links ein Ausschnitt aus dem Bild.

Dies war der eigentliche Auslöser für Recherchen und den Wunsch, die Strecke im Modell nach zu bauen, zumindest teilweise.

Fast zeitgleich bin ich dem ModellbauClub der Jürgen Fuhlendorf Schule (mbc-jfs.de) beigetreten. Dort sollte nach vielen zweigleisigen Modulen auch eine eingleisige Strecke entstehen. Mein Vorschlag, diese Strecke Heide -Karolinenkoog nach zu bauen wurde positiv bewertet. Was bedeutet, dass ich die Module wohl komplett alleine erstellen werde. Mit meinem Material aber mit den Schnittstellen zur Vereinsanlage.

 

Hier einige alte und neue Bilder der Strecke und der Landschaft

Hier eine Aufnahme der Gegend heute (Quelle: Google Maps)

Vergleicht man dieses Bild mit dem oben gezeigten Ausschnitt aus der Karte, so kann man einige Sachen wieder erkennen.

Nordöstlich der neuen PKW-Eiderbrücke ist noch ein Hauch von einem bogenförmigen Damm zu sehen, darauf lagen die Schienen zum Fähranleger.

Die Deichlinie ist die gleiche, wie auf dem oberen Bild, das Vorland hat sich stark erweitert.

Der alte Fähranleger in Tönning. Leider existieren keinerlei Fotos vom alten Anleger in Karolinenkoog.

Ein Ausschnitt der  Streckenkarte Schleswig-Holstein und Mecklenburg Vorpommern. Der Zeitpunkt muss so zwischen 1920-1940 sein.

Ab 1920 war die Hochdonner Brücke in Betrieb und ab 1942 war die Strecke in Karolinenkoog stillgelegt und abgebaut. Beide Sachen sehen so aus, als wenn sie schon oder noch in Betrieb sind.

Anlagenbau: die alte Strecke erwacht wieder zum Leben, zum ganz kleinen leben.

201912xx:

Der Nachbau der Strecke beginnt mit dem Bahnhof Karolinenkoog.

Die Module Karo_4 und Karo_5 sind als Modul-Kästen fertig. Das Bahngelände ist mit 5mm Kork leicht erhöht zum umliegenden Gelände. Darauf ist nochmal 4mm Kork für den Banhdamm aufgebracht. Die Schienen sind grob zugeschnitten und vorgebogen.

Dieses Modul ist Karo_4. Die Strecke kommt von unten herein und verzweigt auf ein Umfahrgleis. Das Stumpfgleis wird (wurde) zur Verladung von Kohl genutzt und wurde früher mit einer Feldbahn vom nahe gelegenen Pfahlershof bedient.

Vor diesem Modul kommt noch Karo_3 welches in einem sanften Bogen auf den genormten Übergang verschwenkt. Das Modul wird ein Kurvenmodul werden.

Davor kommt Karo_2 (Streckenmodul mit Klinkerstrasse und Bahnuebergang). Dieses wird an beiden Seiten einen Normübergang haben .

Das Modul Karo_1 ist bis jetzt nur angedacht, da ich mal schauen muss, wie weit ich gehen kann, vom Platz her. Davor ist der Bahnhof Hemmerwurth geplant.

Hier Karo_5 wo das Umfahrgleis wieder auf die Strecke zurückkehrt und in einer leichten Rechtskurve dann durch den Deich geht zum Fähranleger (noch nicht angefangen, Karo_6 &7).

Auf der rechten Seite (oben) die zwei Stumpfgleise gehen zum Lokschuppen und zur Viehverladung. Der untere Rand schliesst an Karo_4 an.

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Hier sind die Gleise fertig verlegt und befestigt bei Karo_4.

Es fehlen noch die Trennstellen und die Modulübergänge.

Trennstellen werden eingefügt, um die Module ggfs. digital steuern zu können für Halteabschnitte, Gleis besetzt usw.

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Nach der Corona Zwangspause geht es jetzt endlich weiter!

Hier sieht man die angefangene Verkabelung. Für jeden Gleisanschluss ist ein Stück Lochrasterplatine mit Heisskleber  verbaut worden.

Die doppelte Platine kennzeichnet eine Weiche (Herzstück)

Die Platinchen habe ich versucht in einer Art Raster zu verlegen, dass macht die Verkabelung dann etwas einfacher. Wenn die Anschlussbleche fertig sind, geht es hier weiter.

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Hier die ersten Schotterversuche.

Die Körnung passt mir eigentlich garnicht, ist viel zu grob. Umgerechnet liegen da Steine von der Grösse einer Kegel/Bowlingkugel. Da muss ich wohl noch mal dran. In der Marsch gab es damals (ca. 1880) keinen günstigen Granit oder Basaltschotter. Der Unterbau wurde mit normalem Kies erstellt, auch die Schwellenschotterung. Kiesgruben gibt es in der Geest reichlich.

Damals wurde auf regionale Ressourcen zurückgegriffen., da die Transportkosten und -Kapazitäten weit von den Heutigen entfernt waren.

Hier ist das Feldbahngleis für die Kohlverladung mal auf die neue Rampe gelegt. Das kleine Gleis muss recht hoch über das Gelände geführt werden, da sonst die Verladung zu stark kräftezehrend war. Der Kohl wurde von Hand verladen, und wenn man die Kohlköpfe dann erstmal so 2 Meter hochwerfen muss, dann geht das nicht lange. Früher waren die Arbeiter ja noch stärker belastbar, aber das Gleis hoch zu legen ist ja wesentlich einfacher.

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Die Verkabelung der Module macht Fortschritte. Die Anschlussbleche für das Durchverbinden sind montiert und verkabelt. Das sind die Aluwinkel im unteren Bild mit den XLR Steckbuchsen und der RJ45 Buchse. Die 3 polige Buchse ist die Stromversorgung( 8V & 16VAC), die 4 poligen Buchsen beinhalten den Fahrstrom (analog oder DCC, je nach Ausbaustufe). Die RJ45 Buchse ist für die digitale Steuerung vorgesehen. Diese ist nicht mit einer digitalen Fahrspannung (DCC) zu verwechseln. Es handelt sich hierbei um die Steuerung von Weichen und Signalen und die Überwachung von Gleisabschnitten mittels Gleisbesetztmeldern. Dieses Verfahren wird oft als S88 oder BiDiB bezeichnet, welche nicht ohne Adapter kombinierbar sind. Hier laufen die Infos in 2 Richtungen, während der DCC Fahrstrom meist nur in eine Richtung benötigt wird, bis auf einige Sonderfälle (Railcom, Susi und das Auslesen von Fzg-Decodern).

Die geregelte Stromversorgung (12V) ist auch fertig.

Die ersten Weichenantriebe wurden montiert und getestet.

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Hier Karo 4 von unten. Die einzelnen Drähte werden in Trinkhalme eingezogen. 3-4 Adern gehen da rein. Wenn mehr gebraucht wird, dann kommt noch einer daneben, sehr flexibel!

Das kombinierte Fahr- und Stellpult ist in Arbeit. Die Module sollen erst einmal analog betrieben werden. Aber es wird Alles so geplant, dass es auch einfach auf digitale Steuerung und - Fahrbetrieb umgestellt werden könnte.

Die Platine mit dem Kühlkörper ist die 12V Spannungsversorgung,
16V AC Input 12V1A DC output.

Die kleinen Platinen sind die Steuerung für die Servomotoren, ein programmierter PIC, welcher neben dem Antrieb des Servos auch noch das Weichenherz umschaltet (polarisert). Angesteuert werden die Platinen mit einem einfachen Schalter (Ein/Aus). Die Endstellungen des Servos kann man präzise programmieren und speichern.

Update am 20210218: Wegen Corona geht seit Herbst 2020 gar nichts mehr, schade.

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Das Modul Karo3 (Pfahlershof) ist jetzt als solches fertig, mit Beinen.

Es sieht etwas eigenartig aus, aber im Original mach die Strecke hier einen Bogen und ändert die Richtung um 20° nach Nord. Das will ich einigermassen nachstellen. Innerhalb des Bogens liegt Pfahlershof.

Hier ein Scan aus der Chronik von Karolinenkoog mit der Aufnahme des Pfahlershof um 1950. So etwa möchte ich den auf dem Modul nachbauen.